top of page
IMG_1775.JPG

Holger Dülken

/info

inhaber der website:

holger dülken

heinrich-heine-strasse 9a

39218 schönebeck

www.holgerduelken.photography

mail @ holgerduelken.photography

datenschutz: ich erfasse, speichere oder analysiere keine nutzerdaten

danke den fotografen (bildurhebern) auf den ausstellungen: horea conrad, christian schenk, jörg dölicke, holger schwarz, alexander lichtner, dr. hans werner schindler, björn dülken, kerstin dülken

alle fotografien sind urheberrechtlich geschützt durch holger dülken oder die oben genannten Fotografen.

nutzung, download oder veröffentlichungen der texte oder fotografien, auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher genehmigung.


copyright: holger dülken

Sehr geehrte Anwesende dieser Vernissage, 

 

ich freue mich sehr, dass ich hier in der Galerie für Fotokunst Moritzhof in Magdeburg eine Laudatio zu Holger Dülkens Fotoausstellung „Spiel des Schattens“ halten kann. vielen Dank für die Einladung dazu.

 

Wir haben uns bei der Fotokonferenz „tpic“ im Heizkraftwerk Mitte in Berlin kennen gelernt. ins Gespräch kam ich mit Holger Dülken, als ich ihn fragte, was er denn für eine besondere Kamera mit sich trug: es war eine Digitalkamera mit Lochbildobjektiv. ich war  sofort neugierig auf seine Fotos, die er mit dieser besonderen Aufnahmetechnik macht. 

 

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass er Kybernetik an der Uni in Magdeburg studiert hat und seit 22 jahren selbständig in der IT tätig ist. Ich wusste auch nicht, dass er sich seit mehr als 10 Jahren mit seinen Fotografien an Ausstellungen beteiligt. Eine interessante Persönlichkeit präsentiert sich mir hier.   

 

Gezeigt werden heute 29, zum Teil großformatige Kunstdrucke. es sind Portrait- und Aktfotografien von 9 Frauen im Alter von 50 - 65 Jahren. Die Frauen kommen aus Magdeburg, Dessau, Staßfurt, Leipzig, Erfurt, Goslar und aus dem Harz.

Die Frauen auf den Fotos wirken in ihren Posen natürlich, authentisch und nahbar. Das ist kein Zufall: keine der Frauen war oder ist ein Fotomodell. Sie führen „normale“ Leben. eine Architektin, eine Krankenschwester, eine Chefsekretärin, eine Schriftstellerin, eine Hochschullehrerin, eine Kundenberaterin, eine Unternehmerin, und eine Pensionärin  - das sind die Personen, die sich von Holger Dülken fotografieren liessen.

 

Es sind Fotos entstanden, die von gegenseitigem vertrauen zeugen. die abgebildeten Frauen mussten geahnt haben, auf was sie sich dabei einliessen: auf einen sensiblen Lichtkünstler, der sie mit seiner Kamera nicht entblösst, sondern durch das bewusst Schemenhafte, das Ungenaue, das Grobkörnige, das Abgedunkelte ihre Geheimnisse und ihre Würde bewahrt.

 

Die Fotografien präsentieren sich uns in unterschiedlichen Formaten: zum einen sind da die 1 meter mal 1 meter grossformatigen schwarz-weiss Porträts der neun Frauen. Zum anderen Fotografien im Format  von 20 mal 20 Zentimetern, eingerahmt  durch ein 50 mal 50 Zentimeter Passepartout. die Fotografien erhalten dadurch einen intimen Rahmen. 

 

Technisch bedient Holger Dülken sich einem scheinbar limitierten Mittel, dem Lochbildobjektiv, das jedoch ein hohes Verständnis und Können in der Lichtsetzung erfordert. Die gezeigten Porträts kommen sehr kontrastreich daher. Gesichtspartien kommen in grobkörniger Unschärfe daher und fordern unsere Sehgewohnheiten heraus. die Gesichter  sind scharf angeschnitten, wenden sich ab oder verschwinden beinahe ganz im Dunkeln. 

Geheimnisvoll „verschattet“ und graustufig auch die Aktbilder, die eine sinnliche Melancholie verströmen. 

 

Schwarz-weiss, kontrastreich, poetische Unschärfen - das ist Holger Dülkens charakterischer „Look“, der sich durch seine Porträts und Aktarbeiten zieht. 

 

Wer diese Bilder betrachtet, die durch ihren analogen Charme bestechen und ein solch wohltuender Gegenentwurf zur „Instagramisierung“ der aktuellen Fotografie darstellen, dem wird klar: Holger Dülken geht es darum, Gefühlswelten zu erschaffen, die viel in Bewegung bringen können. 

 

Auf seiner website steht ein schöner Satz, der da heisst: „Fotografie ist eine Gefühlssache, dabei spielt es keine Rolle, welche Kameratechnik ich verwende. vielmehr ist wichtig, was die Technik mit mir und denen, die ich fotografiere, macht.“ 

 

Was die Fototechnik, gepaart mit Gefühl, gemacht hat, können wir hier in dieser sorgfältig kuratierten Ausstellung auf eindrückliche Art und Weise sehen.

Vera Rüttimann, Journalistin, Zürich

bottom of page